PROFANE BAUDENKMÄLER

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Waisenhaus

Viele Waisen bzw. Kinder aus armen Familien fanden ein neues Zuhause im Waisenhaus in Modra. Für dessen Gründung hatten sich bedeutende Persönlichkeiten wie Pavol Zoch, Samuel Zoch und Dušan Samuel Jurkovič eingesetzt. Der Architekt Jurkovič hatte ein Gebäude entworfen, dass später aus den Sammelspenden der Gläubigen erbaut wurde. In dem Waisenhaus wurden nicht nur Waisenkinder betreut: während des Krieges fanden hier auch 25 jüdische Kinder ihre Unterschlupf und konnten dank dessen die Kriegsgräuel überleben. Aus einigen der hier gepflegten Waisenkinder wurden später bekannte slowakischen Schriftsteller – wie Ján Smrek oder Daniel Okáli.

Heute wird das Objekt von der lutherisch-evangelischen Gemeinde verwaltet. Zu besichtigen ist es im Rahmen von verschiedenen Ausstellungen und Anlässen.

Architektur von D.S. Jurkovič

Dušan Samuel Jurkovič war ein bedeutender slowakischer Architekt, geboren in 1868 in Turá Lúka († 1947). Er entwarf mehrere Bauten, die für die frühe moderne Architektur der Slowakei stellvertretend sind. Sein Werk aus der Zeit um die Jahrhundertwende stand unter Einfluss der Volksarchitektur und erreichte den sog. „nationalen Stil“. Der Architekt war beteiligt an der Bäderarchitektur in Luhačovice, an dem Entwurf des Grabhügels von dem slowakischen General und Spitzenpolitiker Milan Rastislav Štefánik auf dem Berg Bradlo. Er schuf die Entwürfe für das Koch-Sanatorium und für die neue Seilbahnstation in und von Tatranská Lomnica nach Lomnický štít (der zweitgrößte Berg der Karpaten). .

In Modra kann man sich gleich mehrere Werke von D. S. Jurkovič ansehen. Der Grundstein des evangelischen Waisenhauses wurde am 12. Mai 1912 in der Straße Špitálska ulica gelegt. Die Spendensammlung für den Bau wurde von dem lutherisch-evangelischen Pfarrer Samuel Zoch geleitet, der sich an die Kirchengemeinden gewandt hatte. Der Bau wurde innerhalb von einem Jahr ausgeführt und die ersten Waisen und Armenkinder konnten im Jahr 1913 einziehen.

Jurkovič entwarf die Beamtenwohnhäuser in der Straße Zochova ulica. Modra wurde im Jahr 1918 zur Bezirksstadt ernannt und brauchte Wohnungen für ihre Beamte. Der Entwurf aus dem Jahr 1923 wurde in den Jahren 1924 – 1927 ausgeführt. Es handelt sich um vier Wohnhäuser mit Innenhof.

Ein beliebter Ort bei den Spaziergängen durch die Gemeindeflur ist Hamrštíl – ein Haus aus Stein, einst erbaut im Auftrag der Familie Štetka. Frau Štetková war Enkelin des Botanikers Jozef Ľudovít Holuby. Heute ist das Haus vom Gras und Weinbergen umgeben, doch früher gab es hier einen bunten Garten. Das Haus wurde im Jahr 1962 von dem slowakischen Schriftsteller Vinco Šikula gekauft.

Zu den weiteren Werken von D.S. Jurkovič zählt das Haus hinter der evangelischen Kirche, das Haus der Familie Štetka in der Straße Štúrova ulica, deren Familiengruft auf dem Friedhof, das Denkmal des Pfarrers Ľudovít Ernye und mehr.

Oberes Tor

Oberes Tor ist eine der wichtigsten Dominanten des historischen Kerns der Stadt Modra. Es ist das einzige erhaltene Stadttor das in Jahren 1610-1646 erbaut wurde. Als Teil der Stadtfortifikation schützte es und ermöglichte gleichzeitig den Eintritt in die Stadt von dem nördlichen Vorort. Den gewölbten Übergang des Erdgeschosses schützten ein Wassergraben, eine Falltür und Schießscharten. Auf der Vorderseite befindet sich ein Reliefwappen der Stadt Modra mit der lateinischen Anschrift, Teil des Psalms 127: „Wo der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.“ Seit dem Jahr 1988 ist das Tor in der Verwaltung von dem Museum Ľudovít Štúr.

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